Die Ausbildung als Hundeführer reicht nicht aus, um einsatzfähig zu sein. Um bei einer Suchaktion oder einem Lawinenabgang eingesetzt zu werden, muss eine zweijährige Ausbildung als
Bergretter/In abgeschlossen werden. Die Anwärter für die Bergrettung lernen in dieser Zeit Rettungstechniken in Fels, Eis sowie Sommer- und Winterrettung. Erst nach erfolgreichem Abschluss dieser Ausbildung können die Anwärter als Bergretter eingesetzt werden.
Der Weg zum Hundeführer
Hunde sind merkwürdige Geschöpfe: manchmal jagen sie ihrem eigenen Schwanz her, dann jaulen sie wieder grundlos irgendwelche Gegenstände an. Bei manchen Rassen weiß man aufgrund ihres üppigen Fells nicht einmal wo vorne und hinten beim Tier ist.
Aber trotz allem sind Hunde sehr intelligente Tiere, die man in vielen Bereichen einsetzen kann. So zum Beispiel als Lawinensuchhunde.
Aber Kira, Franz und Co müssen dafür harte Lehrjahre in Kauf nehmen, denn nicht jeder Hund ist zum Suchhund geboren.
Schon mit ungefähr zwei Monaten beginnt ihr Ernst des Lebens. Von frühen Hundebeinen an lernen sie Menschen oder Gegenstände zu suchen. Sie durchlaufen drei verschiedene Stufen von Ausbildungen und bestehen Prüfungen um am Ende ein Lawinensuchhund der Bergrettung zu sein.
In der ersten Phase der Hundeerziehung, einer Art Hundekindergarten, spielt der Ball eine wichtige Rolle. Durch das ständige Hin- und Herziehen des Balles wird der Meutentrieb des Hundes geweckt. Er will den Ball in sein Maul nehmen und damit spielen. Verschwindet der Ballbesitzer mit dem Ball, wird der Hund ungeduldig. Er zerrt an seiner Leine. Durch Blicke, Zittern und Jaulen zeigt er, dass er den Ball und somit auch den Menschen suchen will. Damit ist der erste Schritt zu einem Lawinensuchhund gesetzt. In der sog. A-Ausbildung lernt der Hund spielerisch, worauf es bei einem Einsatz ankommt. Findet der Hund Ball und Mensch, wird er gelobt und belohnt. Er muss gelobt werden. Sonst verliert er die Freude am Suchen. Das Suchen ist für ihn nur ein Spiel. Bei den Tieren verhält es sich nicht anders, wie bei den Menschen. Sie möchten für ihre Leistungen auch gelobt werden. Während manche Menschen aber perfekt Dankbarkeit vortäuschen können, sind Hunde grundehrlich. Entweder sie freuen sich und sind dankbar, oder eben nicht.
Die Anforderungen an die Hunde nehmen mit dem Alter immer mehr zu. In der zweiten Phase, der B-Ausbildung, müssen Hundeführer und Hund selbständiger arbeiten. Es ist nicht mehr alles Spiel und Spaß. Die Hunde sind nun im Volksschulalter. Wie die Kinder irgendwann lesen, schreiben und dergleichen mehr lernen, steigen die Anforderungen auch bei den Hunden. Die Aufgabenstellungen werden schwieriger. Sie müssen z. B. auf natürlichen Lawinenkegeln oder mit mehren Hunden gleichzeitig nach vermissten Personen oder Gegenständen suchen. Bekommt ein Hundeführer den Einsatzbefehl, flüstert er seinem Hund ins Ohr was zu tun ist. Der Hund kann es kaum erwarten von der Leine gelassen zu werden. Endlich befreit, stürmt er davon. Auch ein konditionell gut trainierter Hundeführer hat Schwierigkeiten ihm zu folgen. Das Gefühl kann jeder nachvollziehen. Wer ungeduldig auf etwas wartet und das Ziel vor Augen hat, hat das Gefühl, als bewegen sich die Beine von allein.
Am Ende der B-Ausbildung müssen Hund und Hundeführer eine Prüfung bestehen. Schaffen sie diese Hürde, können sie den Notfall nicht mehr nur üben, sondern ihr Können bei Einsätzen zeigen.
Richtig ausgebildet sind Hundeführer und Hunde erst nach dem erfolgreichen Abschluss des C-Kurses. Sie sollten bei schwierigsten Bedingungen optimale Leistungen bringen. Der Hundeführer muss in der Lage sein, einen Einsatz zu koordinieren. Der Hund darf sich durch Hindernisse, wie Helfer, Helikopter oder andere Hunde nicht von der Suche abbringen lassen.
Gleichgültig in welcher Stufe sich der Hunde gerade befindet, Lob und Lohn bleiben dieselben. Es sind auch die Hundeführer, die den Suchvorgang Rechenschaft ablegen müssen
Der Hund sucht, aber der Hundeführer muss die Richtung angeben, er muss den Hund führen. Jeder auf sich allein gestellt, wäre auf einem Lawinenkegel oder einer Suchaktion nutzlos.
Beobachtet man die Hundeführer und ihre Lieblinge bei der Arbeit, kann man auch als Außenstehender eine extrem enge Bindung zwischen Tier und Mensch beobachten. Die beiden bilden nicht nur Hund und Herrl, sondern die beiden werden Eins. Im Notfall kann sich jeder der beiden auf den anderen verlassen.
Auch wenn Hunde manchmal merkwürdige Angewohnheiten an den Tag legen – welcher Mensch hat nicht auch irgendwelche Ticks?! -, so muss man doch sagen, dass diese Tiere sehr intelligent sind und nicht umsonst oft als die besten Freunde des Menschen bezeichnet werden.